Dobře placená procházka A Walk Worthwhile
Theateraufführung einer Jazzoper
Regie: Miloš Forman, Petr Forman
Darsteller: Petr Stach in Alternation mit Zbyněk Fric, Jana Malá in Alternation mit Dáša Zázvůrková, Petr Píša in Alternation mit Tomáš Trapl oder Lukáš Kumpricht, Jiří Suchý in Alternation mit Petr Macháček oder Zbyněk Fric, Zuzana Stivínová in Alternation mit Jitka Molavcová oder Tereza Hálová, Jana Fabiánová in Alternation mit Beatrice Todorová oder Irena Magnusková, Miroslav Lacko in Alternation mit Petr Wajsar
Erstaufführung: 22. 4. 2007 und 23. 4. 2007, Nationaltheater, Prag, Tschechien
Die Theater-Inszenierung der Jazzoper Dobře placená procházka (ein gutbezahlter Spaziergang) des legendären Autorenteams Jiří Šlitr und Jiří Suchý war ursprünglich in den 60er Jahren in deren Autorentheater Semafor aufgeführt worden. Bei der neuen Inszenierung – dieses Mal im Nationaltheater – führte Miloš Forman zusammen mit seinem Sohn Peter Regie.
Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts waren die Autoren Jiří Šlitr und Jiří Suchý eines der populärsten Theater- und Musikduos in der Tschechoslowakei mit einem unverwechselbaren Inszenierungsstil, Musikausdruck und Humor. 1966 hatte Forman zusammen mit dem Regisseur der ursprünglichen Semafor-Inszenierung des gutbezahlten Spazierganges Ján Roháč die Aufführung fürs Fernsehen adaptiert. Zu diesem Stoff kehrte Forman nun nach vierzig Jahren zurück. Als Co-Regisseur erbat er sich seinen Sohn Peter, der schon mit der Inszenierung von Opernformaten auf den Brettern des Nationaltheaters Erfahrung gemacht hatte. Das Bühnenbild entstand unter der Leitung seines zweiten Sohnes, Matěj Forman.
Die einfache Handlung dreht sich um die Scheidung eines jungen Ehepaares, Uli und Vanilka, die durch die plötzliche und unerwartete Nachricht über eine Erbschaft, die eine Tate aus Liverpool ihrem potenziellen ungeborenen Kind vermacht hat, verkompliziert wird. Eine Million Britische Pfund bewegt das junge Ehepaar dazu zu versuchen, ihre Uneinigkeiten aus dem Weg zu räumen.
Da sich die ursprüngliche Instrumentierung, das heißt die einzelnen Partituren der jeweiligen Instrumente des Orchesters aus dem Jahre 1965, nicht erhalten hatte, war es notwendig, für die Inszenierung im Nationaltheater eine neue Instrumentierung zu schaffen. Dieser schweren Aufgabe nahm sich der junge Komponist und Dirigent Marko Ivanović an.
Miloš Forman über die Inszenierung:
- „Für mich ist bis heute das Nationaltheater etwas Heiliges, so in etwa wie der St. Veits Dom, man musste also alle diese Emotionen bewältigen. Das Stück wurde ursprünglich für einen kleinen, intimen Rahmen geschrieben und das Ganze auf Semafor-Art zu machen, das hätte nicht gewirkt. Also haben wir dem ein bisschen Broadway zugegeben, und falls es uns gelungen ist, dann bin ich sehr stolz darauf.“
- „Es ging uns darum, dass sich die heutigen Interpreten nicht bemühen sollten, die Originalbesetzung des Semafors zu kopieren oder es so wie Šlitr oder Hana Hegerova zu machen. Und glücklicherweise haben sie wirklich ihren eigenen Weg gefunden. Jeder von ihnen ist anders.“
- „Menschlich gesehen war dies mein glücklichster Schaffenszeitraum – mit meinen Jungs (die älteren Söhne Miloš Formans, Petr und Matěj Forman, Anm. d. Red.). Natürlich haben wir alle drei unsere eigene Meinung, die wir vertreten. Aber wir wissen auch, dass wir am Ende an einem Kompromiss ankommen müssen. Das gehört zu der Sache dazu. Es war eine wunderbare Zusammenarbeit und ich bin stolz auf die Jungs.“
Auszeichnungen:
Alfréd Radok Preis (2007)
Ort: Prag, Tschechien
Preis: Lorbeerblatt
Kategorie: Drehbuch – Matěj Forman
Preis der Sazka und der Theaterzeitung (2007)
Ort: Prag, Tschechien
Preis: Silberner Orpheus
Kategorie: Musiktheater – Miloš Forman, Petr Forman, Matěj Forman
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